Tansanischer Küchengarten

Alles im Sack

 

Säckeweise Hoffnung

 „Alles zu klein hier“, beklagte ich mich über mein handtuchgroßes Stück Garten vor meiner Wohnung. „Du musst den Raum nach oben besser nutzen“, sagte eine meiner Töchter, die gerade neben mir stand. Sie kam gerade von einem Studienaufenthalt in Tansania zurück und hatte dort in einem Projekt die Tansanischen Küchengärten kennengelernt. Diese mit Erde und Dung gefüllten Säcke erlauben es, auf kleinstem Raum Gemüse und Obst anzubauen und Familien mit wertvollen Vitaminen zu versorgen. Eine Freundin gab mir zwei alte Säcke aus gewebtem Kunststoff. Das Ergebnis begeistert: Hoffnung für die Minifarm.

Wie das vor Ort in Tansania aussieht zeigt die Doktorandin Victoria Gowele im F.A.Z.-Blog.

Eine einfache Idee

Das Prinzip ist einfach: Wasser fließt von oben nach unten und erreicht so auch die Wurzeln der Pflanzen, die in den tieferliegenden Ebenen wachsen. Und die Nährstoffe in dem Erd-Dung-Gemisch sind für alle Pflanzen zugänglich. Ein Stock in der Mitte hält den Sack aufrecht und bietet zudem Kletterhilfen für hochwachsende Pflanzen, wie Gurken oder Tomaten.

Der Aufbau

1 Sack aus stabilem Material (Jute, Leinen, Kunststoff)
1 stabiler Stock, und ggf. Schilfrohr
Natürlicher Dünger (z. B. Horngrieß) und Kompost
1 Schubkarre Erde

Dünger und Kompost mit Erde vermischen, mit dem Stock den Sack mittig am Boden „festpinnen“, ggf. etwas Schilfrohr um den Stock binden, um eine bessere vertikale Verteilung des Wassers im Sack zu unterstützen. Sack mit dem Erd-Kompost-Gemisch füllen und immer wieder gerade ziehen. Mit einem Küchenmesser in die Seitenwände kleine Schnitte für die „Pflanztaschen“ vornehmen.

Bepflanzung: Oben drauf kommen Pflanzen, die viel Sonne benötigen wie Zucchini, Tomaten, etc. An die Seiten kommen Pflanzen, die nach oben ranken können wie Gurken oder die Schatten aushalten, wie Erdbeeren und Mangold. Regelmäßig von oben gießen und ab und zu die Erde oben aufrauen, damit das Wasser nicht nur seitlich abfließt. Viel Spaß beim Ernten.

Die Küchengärten im Sack finden alle faszinierend. Auf ihrem Rundgang wird Gowele immer wieder angesprochen, ob sie nicht noch mehr Säcke mitbringen könne.

 

– Julia Groß über Küchengärten in Tansania, www.blogs.faz.net

Die Küchengärten in Tansania bestehen aus mit Erde und Dung gefüllten Säcken, in denen oben und in seitlichen Schlitzen Chinakohl, Spinat oder Mangold wachsen kann.

 

– Julia Groß, www.blogs.faz.net

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